Sich zu sorgen ist etwas sehr Normales und Natürliches und dient meistens dazu ein Problem zunächst schnell zu erkennen und dann so schnell wie möglich eine Lösung für das Problem zu finden. Dennoch können Sorgen auch sehr schnell Überhand nehmen und uns stark belasten und innerhalb unseres Alltags einschränken.
Generalisierung
Da Sorgen sehr eng mit Ängsten verbunden sind, können sich diese ähnlich wie die Angst in einer sehr kurzen Zeitspanne auf viele verschiedene Themen ausbreiten. Haben wir uns heute beispielsweise darüber gesorgt, dass wir die letzten Tage vergessen haben unsere Magnesium-Tabletten morgens einzunehmen, haben wir morgen Angst ernsthaft krank werden zu können und übermorgen, ob diese ernsthaften Erkrankungen nicht vielleicht auch die Kinder treffen könnten oder andere geliebte Menschen und schon ist das Leid und die Belastung vorprogrammiert.
Sorgenprozess
Das „sich Sorgen“ kann hier als Prozess gesehen werden, wie O.Korn es schon in seinem Therapiemanual „Die Therapie der generalisierten Angst“ beschreibt, gibt es Sorgen, die wir als sehr hilfreich wahrnehmen. Man nennt diese positive Metakognitionen. Sie geben uns das Gefühl, dass wir uns auf ein Problem vorbereiten können und dieses zu bewältigen ist. „Ich bereite mich damit auf Gefahren vor.“ Diese arten jedoch, wie oben beschrieben, im Verlauf der Zeit recht schnell aus und werden dann zu negativen Metakognitionen. Das bedeutet ich sorge mich dann über den Fakt, dass ich mich sorge. „Diese ständigen Sorgen machen mich verrückt“ oder „durch das viele Sorgen könnte ich einen Herzinfarkt erleiden.“ Diese negativen Metakognitionen rufen bei uns dann drei Strategien auf den Plan:
1. Bewältigungsverhalten: Ich vermeide die gefürchteten Situationen oder ich zeige dauerhaftes Rückversicherungsverhalten (dies lässt Sorgen und Ängste nur wachsen).
2. Gedankenkontrolle: Ich unterdrücke meine negativen Gedanken (Durch Druck entsteht Gegendruck und die Gedanken die unterdrückt werden sollen, wollen mit noch mehr Kraft an die Oberfläche).
3. Emotionen: Ich lebe Angst und Anspannung aus und belaste damit sowohl meine Psyche als auch meinen Körper.
Umgang
Dadurch wird deutlich, dass wir andere Bewältigungsstrategien brauchen, um unsere Sorgen und Ängste erträglicher zu machen beziehungsweise sie gar nicht erst so groß werden zu lassen. Dies kann erreicht werden durch beispielsweise verhaltenstherapeutische Interventionen wie Expositionstherapie und Reaktionsverhinderung. Hier konfrontiert man sich mit der beängstigenden Situation oder Sorge und baut Sicherheitsverhalten ab.
Sollten Sie bemerken, dass sich Ihre Sorgen nicht mehr in einem erträglichen Maß befinden zögern Sie nicht sich bei uns zu melden. Gerne helfen wir Ihnen dabei ein sorgenfreieres Leben führen zu können.
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