Damit ein Mensch überhaupt das Gefühl von Angst empfinden kann, müssen verschiedene Aspekte in kurzer Zeit hintereinander ablaufen. Dies geschieht meist so schnell, dass wir nicht einmal bewusst wahrnehmen, was gerade passiert und wir erst wieder bewusst wahrnehmen und empfinden, wenn die Angst sich bereits ausbreitet.
Schauen wir uns gemeinsam an wie Angst überhaupt entsteht:
Schritt 1: Es braucht unbedingt einen Auslöser in der Umgebung. Dieser kann extern wahrgenommen werden (bspw. Eine Spinne auf dem Boden) oder sogar intern wahrgenommen werden (bspw. Herzrasen).
Schritt 2: Diese Auslöser müssen über einen Sinneskanal (hören, sehen, schmecken, fühlen, riechen) erstmal als Signal im Gehirn ankommen. Nehmen wir den Auslöser nicht erst wahr, übergehen wir ihn und müssen uns auch nicht fürchten.
Schritt 3: Dies ist ein äußerst wichtiger Schritt, denn ohne dass wir dem wahrgenommenen Auslöser eine persönliche Bedeutung bzw. Interpretation verleihen, kann ebenfalls keine Angst ausgelöst werden. Nehmen wir bspw. das Herzrasen wahr aber kümmern uns nicht weiter darum, wird es wahrscheinlich vergehen und wir bleiben ruhig. Geben wir unserem Herzrasen jedoch eine Bedeutung, wie „Ohje mein Herz schlägt aber schnell, könnte das ein Herzinfarkt sein?!“, ist unsere Angst danach schon auf einem ganz anderen Level.
Schritt 4: Das eigentliche Gefühl wird initiiert und mit ihm die persönlich präferierte Umgangsstrategie „Flucht, Vermeidung oder aktive Bewältigung“.
Schritt 5: Gefühle lösen im Körper meistens Veränderungen aus. Bei Angst beispielsweise kommt es zu einer Ausschüttung von Noradrenalin und/oder Adrenalin.
Schritt 6: Die Ausschüttung dieser Neurotransmitter führt dann wiederum zu mehr oder weniger starken körperlichen Symptomen. Bei Noradrenalin und Adrenalin kann es dann bspw. zu weiterem Herzrasen, Schwitzen, trockenem Mund, Zittern oder Atemnot. Diese Symptome können dann leider wieder als Auslöser fungieren, die man wieder wahrnimmt, interpretiert und erneute Angstgefühle auslösen kann.
Aus diesem Grund spricht man auch von einem Teufelskreismodell der Angst.
Wenn Sie diesen Kreislauf bereits von sich kennen und Schwierigkeiten haben hier auszusteigen, wenden Sie sich gerne an unsere Praxis. um Wege kennenzulernen, die Ihnen zeigen den beschriebenen Kreislauf bereits frühzeitig zu stoppen.
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